Die Biologie der Frau(enärztin)

Ich liebe meine Frauenärztin!

Nein, ich liebe meine Frau. Aber meine Frauenärztin liebe ich auch.

Heute war ein ganz besonderer Tag. Wir haben den ersten hochoffiziellen Termin in Sachen Kinderwunsch wahrgenommen. Der Beratungstermin bei der Frauenärztin.
Und sie ist einfach ein Engel. Nicht zuletzt habe ich sie ausgewählt, weil die Praxis einen äußert guten, gay-frienly-mäßigen Ruf hat. Das war allerdings gar nicht so einfach an diese Informationen zu kommen. Dazu musste ich ein wenig erfinderisch sein, aber nun gut. Anderes Thema.

Jedenfalls ist es ein seltsames, tolles Gefühl, mit einer Frauenärztin wie mit einer Freundin über Samenspender, Bechermethoden und Konsorten zu reden. Vielleicht sogar noch offener als mit einer Freundin. Als wäre es das normalste auf der Welt, dass zwei Frauen ein Baby bekommen und als hätten sie auch ein natürliches, „gottgegebenes“ Recht darauf.
Ist das nicht auch so? Hat nicht jede Frau das Recht darauf, dass alles dafür getan wird, damit Ihr Kinderwunsch, ihr natürliches, tiefes Bedürfnis und der Drang, ein Kind auszutragen, mitgetragen und respektiert wird?
Im Grunde dürfte das ja reine Biologie sein. Es wäre anmaßend, einer Frau diesen Wunsch absprechen zu wollen. Leider aber schon erlebt…

Jetzt sind wir ihn also gegangen, den ersten Schritt von einem langen Weg. Es fühlt sich schön an, und plötzlich fühle ich mich erwachsener als vorher. Ich bin jetzt in dem Alter, in dem Menschen Kinder planen. Gut überlegt, planvoll. Und es gibt Menschen in meinem Umfeld, die uns auf diesem Weg gerne begleiten.
Das ist fast ein noch schöneres Gefühl. Ganz unabhängig davon, wie schwer der Weg tatsächlich sein wird.

Denn irgendwie ist es eine Art akzeptiert werden.
Niemand kann drum herum reden. Niemand kann etwas anderes behaupten.
ES ist NICHT das selbe, eine Regenbogenfamilie. Lesbisch sein. Anders sein.
Ich bin jedes Mal aufs Neue dankbar wenn ich akzeptiert werde, wie ich bin.
Und ich bin absolut sicher, dass es vielen anderen genauso geht.