Nun sitz ich auf der Couch, für heute krank geschrieben und meine Gefühle wollen nicht so richtig raus aus mir. In erster Linie spüre ich gerade Erleichterung, nun Bescheid zu wissen. Der Rest kommt aber sicher irgendwie auch noch an die Oberfläche. In Nachhinein bin ich allerdings super froh, dass ich letzte Woche bei dieser doofen Ärztin war, das hat weh getan aber mich gut vorbereitet. Wäre ich nicht dort gewesen, hätte es mich aus heiterem Himmel getroffen.
Aber ich erzähl erstmal.
Gestern bzw vorgestern haben sich Schmierblutungen angekündigt, das hat mich etwas verunsichert, aber es musste ja noch nichts heißen. Ich wollte bis nächste Woche zum Termin am 22. Mai warten. Als die dann aber so stark wurden wie meine Mens immer ist (gestern Abend) und mehr als das (Nachts/ Frühmorgens) war mir irgendwie schon alles klar und ich dachte mir, dass mein Körper gerade seinen Job macht, und das, was die Ärztin letzte Woche als zu klein für 7. Woche gesehen hat, loswerden will, weil es wohl schon sehr früh aufgehört hat, sich zu entwickeln.
Kurz bevor die Kinder kommen sollten hab ich mich bei deren Eltern schnell krank gemeldet und gesagt, ich muss dringend ins KH. Das war auch zunächst die Überlegung. Aber wir entschlossen uns dann zu unserer Frauenarztpraxis zu fahren (haben einen Anfahrtsweg von 45 Min) und pünktlich zu Praxisöffnung schon dort auf der Matte zu stehen.
Als dann unklar war, ob meine Frau bei der Untersuchung dabei sein kann, weil es immer später wurde hat sie dann geregelt, dass sie später auf die Arbeit kommen kann. Danke dafür an meine Frau, denn eigentlich war das heute wegen einer privaten Sache eines Kollegen schwierig. Ich hab nur gemerkt, dass ich beim Warten immer mehr Panik bekommen habe beim Gedanken, das allein bewältigen zu müssen. Und DANKE auch für Deinen trockenen Humor, den ich so gut verstehe weil er auch in mir lebt und der tröstlich ist, weil ich weiß, es ist Deine Art mich zu trösten. Ich bin auch sicher, Deine Theorie, die Du aufgestellt hast, stimmt!
Meine (unsere) Frauenärztin war gewohnt lieb und einfühlsam und das war Balsam für die Seele (insbesondere, dass sie so offen und selbstverständlich mit uns als Frauenpaar und der Zeugungsmethode umgeht). Sie hat sich verdammt viel Zeit genommen und ganz viel Ruhe ausgestrahlt. Nachdem sie ihre Vermutung einer Fehlgeburt am Anfang geäußert hatte machte sie einen Ultraschall und erklärte uns alles. Man hat gesehen, dass das Ei vom linken Eierstock gesprungen ist, weil man deutlich Gelbkörper sehen konnte. Und dann hat sie noch etwas 10 mm grosses gesehen und gesagt, dass es kein Embryo war, sondern schon vorher aufgehört hat, sich zu entwickeln. Das ist wirklich ein sehr tröstliches Gefühl für mich. Der hcg-Wert, der letzte Woche im Blut war, war extrem niedrig. 174 glaub ich, und sie sagte, erst ab 1000 in etwa kann man überhaupt eine Fruchthöhle sehen.
Ich bin traurig, aber es hätte um einiges schlimmer sein können. Mein Instinkt letzte Woche, zu einer Untersuchung gewollt zu haben, war richtig. Es hat mich vorbereitet. Und ich hab weder Mutterpass gehabt noch ein schlagendes Herzchen gesehen, das erleichtert es doch ungemein.
Und sie sagte, es spreche nichts dafür, dass eine Ausschabung notwendig sei. In 14 Tagen kontrolliert sie nochmal. Wahrscheinlich regelt mein Körper das nun selbst. Bin total dankbar, dass mir das aller Voraussicht nach erspart bleibt, das war nämlich meine Horrorvorstellung.
Eine Sache betonte die Gyn noch, und es sprach mir aus dem Herzen. Wie schön es für mich trotz alle dem ist, gesehen zu haben, dass ich grundsätzlich schwanger werden kann. Das heißt, es wird wieder passieren können und dann hoffentlich gut gehen. Dazu muss ich sagen, dass ich früher eine Frauenärztin hatte, die gerne mögliche Fruchtbarkeitsstörungen in den Raum geworfen hat (Bei meiner Schwester übrigens auch). Das hat mich total in Panik versetzt und trotz mehrfacher Hormontests Ultraschalls, Zuckertests, die immer in Ordnung waren hat mich die Vorstellung nie losgelassen, dass vielleicht etwas nicht hinhauen könnte.
Noch ein paar unschöne Details. Als ich eben auf der Toilette war kam etwas im Ganzen raus, was bedeutend gewesen sein muss. Ein in sich noch intaktes hüllenartiges Schleimhautstück, im Wesentlichen ca. 3 cm Durchmesser.
Ich weiß, dass ich nicht dauerhaft so gefasst sein werde wie jetzt gerade, ich stell mich darauf ein. Dass ich heute krankgeschrieben bin und Montag frei ist, kommt mir entgegen. Aber wir wollen es so schnell wie möglich weiter versuchen. Ab dem 10. Tag kann ich mal auf gut Glück Ovutests machen, sagte die Ärztin, auch wenn man nicht weiß, ob jetzt überhaupt ein (guter) Eisprung kommt oder erst nach der nächsten Mens. Und in der Zeit wird dann auch nochmal die Untersuchung sein und wir wissen, ob alles gut ist und grünes Licht gegeben werden kann.
Werde dann wohl mal nun unseren Spender kontaktieren. *seufz*
Danke Euch allen für Eure lieben Kommentare und Eure Anteilnahme. Das gibt erstaunlich viel Kraft dazu!!!
Wer nachlesen wollen würde- hier die Definition für biochemische Schwangerschaft: http://www.wunschkinder.net/infosammlung/BiochemischeSchwangerschaft